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03.05.2025

Besuch des Cap Arcona Bereichs im ZeiTTor Museum

Am 02. Mai 2025 besuchte KK/VHS Timmendorfer Strand das zeiTTor Museum in Neustadt/Holstein. Einen Tag vor dem 80. Jahrestag der Bombardierung der „Cap Arcona“ in der Lübecker Bucht. Es wurde ein beeindruckender Ausflug, der viele der Teilnehmer: innen mit den Tränen kämpfen ließ. Ab dem 20. April 1945 schaffte die SS-Lagerführung vom KZ-Neuengamme mehr als 9.000 Häftlinge zu Fuß und in Güterwaggons nach Lübeck zu den Getreidesilos im Vorwerker Industriehafen. Dort beschlagnahmte sie Zubringerschiffe, die die Gefangenen unter grauenhaften Bedingungen zu der in der Lübecker Bucht ankernden fahruntüchtigen und nicht mit Proviant ausgestatteten Cap Arcona bringen sollten. Das Schiff wurde „ausbruchssicher“ gemacht, indem die Rettungsmittel blockiert beziehungsweise an Land gebracht wurden. Um einen schnellen Untergang des Schiffes bei „Feindannäherung“ mitsamt seiner menschlichen Fracht sicherzustellen, wurden die automatischen Schotten und die Feuerlöscheinrichtungen unbrauchbar gemacht. Die Häftlinge blieben unter Deck überwiegend in den Stauräumen eingeschlossen. Eine geringe Befüllung der vorher gänzlich leeren Treibstoffbunker mit Betriebsstoff bildete die brisante Hauptladung für eine schnelle Selbstversenkung durch eine vorbereitete Restgasexplosion. Am 3. Mai 1945 griff im Zuge eines letzten massiven Schlages gegen die deutschen Schiffe und weiterer militärischer Ziele die Staffel 198 die nicht gekennzeichneten KZ-Schiffe Cap Arcona und Thielbek an. Bei diesem Angriff verbrannten die Häftlinge unter Deck, ertranken im acht Grad kalten Ostseewasser. Und die wenigen, die es bis ans Ufer schafften, werden oft von Wehrmachtssoldaten und Hitlerjungen erschossen. Nicht mal 400 der KZ-Häftlinge konnten entkommen. Mehr als 7000 aber lassen bei dem Bombardement am 3. Mai 1945 ihr Leben. Fünf Tage, bevor Nazideutschland im längst verlorenen Krieg kapituliert. All diese Tatsachen wurden der Besuchergruppe KK/VHS Timmendorfer Strand von der Museumspädagogin Melanie Zühlke eindrucksvoll vor Augen geführt. Dieser beeindruckende Museumsbesuch wird allen noch lange im Gedächtnis bleiben.


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Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen.Heraklit